Landschaftsmosaik und Risikouniformität – Auswirkungen zwischenartlicher Interaktionen auf Verhalten und Lebensgeschichte von Kleinsäugern in der Kulturlandschaft
Abstract
Zusammenfassung:
Zwischenartliche Interaktionen wie Konkurrenz, Interferenz und Prädation beeinflussen das Verhalten und die Lebensgeschichte von Tieren. In Kulturlandschaften können sich Frequenz und die Auswirkungen solcher Interaktionen im Vergleich zu Naturlandschaften verändern. In diesem Beitrag möchte ich eigene Arbeiten zur Auswirkung von Interaktionen auf Verhalten und Lebensgeschichte von Kleinsäugern vorstellen, und mögliche Zusammenhänge dieser Auswirkungen mit den Eigenschaften der Kulturlandschaft besprechen.
Durch kleinräumige Kahlschläge in bewirtschafteten Wäldern stoßen Lebensräume in verschiedenen Sukzessionsstufen räumlich häufiger aneinander als in unberührten Wäldern. Dadurch entstehen vielfältige neue und wiederkehrende Konkurrenzsituationen der Arten der verschiedenen Sukzessionsstufen. In diesem Beitrag möchte ich die Konkurrenz zwischen Rötelmäusen, einer Waldwühlmausart (Myodes glareolus) und Erdmäusen (Microtus agrestis), Bewohner offener Grasflächen, im bewirtschafteten borealen Nadelwald beleuchten. Auswirkungen der konkurrenzstarken Erdmaus auf verschieden funktionelle Kategorien der Waldwühlmaus wurden in Großgehegeexperimenten untersucht.
Agrarlandschaften sind oft strukturärmer als Naturlandschaften und bieten Beutearten somit wenige Möglichkeiten, sich an sicheren Orten vor ihren Raubfeinden zu verbergen. Das Raubfeindrisiko ist somit uniform über die Landschaft verteilt. Die Nahrungssuche von Kleinsäugern als Beuteart wurde in experimentellen Landschaften untersucht und es konnte gezeigt werden, dass bei Risikouniformität und hohem Raubfeindrisiko die Effizienz der Tiere bei der Nahrungssuche beeinträchtigt wurde.
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