Wildpflanzen-Samen in der Biogas-Anlage: Screening des Überlebensrisikos verschiedener Arten
DOI:
https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.006Abstract
Wenn Pflanzen-Samen in eine Biogas-Anlage gelangen, besteht das Risiko, dass sie die anaerobe Vergärung überleben und mit Ausbringung des Gärrestes verbreitet werden. Neuerdings kommt durch den Einsatz von Blühmischungen eine Vielzahl von Wildpflanzen-Samen mit dem Biogas-Prozess in Kontakt. Das von diesen Arten ausgehende Kontaminationsrisiko lässt sich derzeit nicht verlässlich abschätzen, da systematische Forschung zur Überlebensfähigkeit von Pflanzensamen fast vollständig fehlt. Um dem abzuhelfen bietet sich die Überprüfung der Thermoresistenz der Arten an, da Temperatur und Verweildauer die wichtigsten Parameter sind, von denen das Überleben der Samen in Biogas-Anlagen abhängt.
Wir haben das Überleben von 11 Wildpflanzen-Arten aus verschiedenen Familien unter den Temperatur-Bedingungen einer mesophilen Biogas-Anlage mit einem Screening im Wasserbad untersucht. Die Samen wurden bei 42 °C und pH 7 in einer wässrigen Lösung inkubiert und ihre Lebensfähigkeit über einen Zeitraum von bis zu 18 Tagen bestimmt. Zur Validierung der Ergebnisse wurden Samen ausgewählter Arten einer anaeroben Vergärung bei 42 °C im Labormaßstab ausgesetzt.
Die mittlere Inaktivierungszeit unterschied sich bei 8 der 11 untersuchten Wildpflanzen-Arten signifikant, wobei 6 Arten nur sehr langsam bzw. nicht vollständig inaktiviert wurden. Bei diesen Arten besteht das Risiko, dass sie mit dem Gärrest verbreitet werden. Mit Hilfe des Wasserbad-Screenings ließ sich das Überlebensrisikos der Samen in der mesophilen, anaeroben Vergärung verlässlich abschätzen.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.
Sie dürfen:
- Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
- Bearbeiten — das Material remixen, verändern und darauf aufbauen und zwar für beliebige Zwecke
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen die Namen der Autoren und den Titel des Werkes angeben, einen Link zur Lizenz beifügen und anmerken, ob Änderungen vorgenommen wurden.
- Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
- Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.