Von traditioneller Unkrauterfassung zum autonomen Roboter: Entwicklungen und Ergebnisse aus Ungarn

Autor/innen

  • Péter Reisinger Széchenyi István University, H-9200-Mosonmagyaróvár, Vár tér. 2., Hungary
  • István Borsiczky Széchenyi István University, H-9200-Mosonmagyaróvár, Vár tér. 2., Hungary

DOI:

https://doi.org/10.5073/jka.2018.458.054

Abstract

Seit dem Jahr 2000 entwickeln wir in Ungarn Techniken für die teilflächenspezifische Unkrautbekämpfung. Seit Beginn konzentrierten wir uns aus finanziellen Gründen auf die Erstellung von Unkrautverteilungskarten (Kartentechnik). Die Methode zur Nachauflauf-Unkrautbekämpfung wurde für Winterweizen entwickelt und beginnt mit der Unkrautkartierung und der Datennachbearbeitung von Informationen und endet mit der Erstellung von Applikationskarten mit GIS-Software.
In den ersten fünf Jahren haben wir die Methoden zur Unkrautkartierung entwickelt. Nach Experimenten und Berechnungen fanden wir die Lösung in einer ungarischen Methode basierend auf dem Unkrautdeckungsgrad. Dabei wird das Feld in 0,5 Hektar große Quadrate geteilt und der Unkrautdeckungsgrad wird für jedes Quadrat erfasst. Die Informationen sind georeferenziert mit DGPSKoordinaten. Der Verarbeitungsalgorithmus berücksichtigt Deckungsgrade mit Fokussierung auf das Vorkommen von gefährlichen Unkrautarten, wählt die Zellen, in denen eine chemische Unkrautbekämpfung erforderlich ist, sowie die Zellen mit geringem Risiko, in denen auf eine Unkrautbekämpfung verzichtet werden kann. Zu Beginn haben wir eine konventionelle Feldspritze verwendet, die wir später zu einem Twin Tank mit Direkteinspeisung verändert haben. Von 2008 bis 2016 wurde die Technologie auf 1237 Hektar, 38 Feldern auf insgesamt 2459 Parzellen getestet. Wir konnten für die neun Jahres-Intervall eine durchschnittliche Herbizideinsparung von 51 % ermitteln.
Die Vorteile des entwickelten Verfahrens sind die Wirtschaftlichkeit und die sichere Unkrauterkennung. Der Nachteil ist der hohe Zeitaufwand durch einen Unkrautexperten, da das gesamte Feld abgedeckt werden muss.
Als Weiterentwicklung wurde im Jahr 2016 ein autonomes Fahrzeug zur Unkrauterfassung konstruiert. Dies führt zu einer signifikanten Erhöhung der Bildanzahl. Die verwendete Office-Umgebung verbessert die Genauigkeit der Bildverarbeitung, die Unkrautartenerkennung und die Ermittlung des Deckungsgrades.

Veröffentlicht

2018-01-26