Auswirkung der Energieholzproduktion auf physikalische, chemische und biologische Bodeneigenschaften auf einer Schwarzerde im Mitteldeutschen Trockengebiet

Autor/innen

  • Anne-Kristin Schmitt Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Allgemeinen Pflanzenbau/Ökologischen Landbau, Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Sabine Tischer Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Bodenkunde und Bodenschutz, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Barbara Elste Agrochemisches Institut Piesteritz e.V., AN-Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Bodo Hofmann Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Allgemeinen Pflanzenbau/Ökologischen Landbau, Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Olaf Christen Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Professur für Allgemeinen Pflanzenbau/Ökologischen Landbau, Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg

Schlagwörter:

Weide, Pappel, Trockenrohdichte, organischer Kohlenstoff, mikrobieller Kohlenstoff, Lumbriciden

Abstract

In den vergangenen Jahren hat das Interesse an nachwachsenden Rohstoffen zur Energiegewinnung stetig zugenommen. Dabei erlebt der Rohstoff Holz eine Renaissance als Energieträger. Mit der vorliegenden Studie sollen die Auswirkungen des Anbaus von Pappel (Populus nigra ssp.) und Weide (Salix viminalis ssp.) im Kurz­umtrieb auf ökologisch relevante physikalische, chemische und biologische Bodenparameter einer Schwarz­erde im Mitteldeutschen Trockengebiet mitgeteilt werden. Grundlage der Untersuchungen bildet ein Langzeitversuch, der im Jahr 2000 am Standort Bad Lauchstädt angelegt wurde. Als Vergleichsbasis dient eine repräsentative Ackerfläche. Bereits nach vier Versuchsjahren lassen die bodenphysikalischen Untersuchungen erste nutzungsbedingte Differenzierungen erkennen. Durch die unterlassene Bodenbearbeitung steigt bei den Dauerkulturen die Trockenrohdichte in der Oberkrume an, die Wasserleitfähigkeit nimmt dagegen ab. In Unterkrume und Krumenbasis treten meist nur geringe Differen­zierungen zwischen den Varianten auf. Die Oberkrume weist unter Weide signifikant höhere organische und heißwasserlösliche Kohlenstoffgehalte auf. Im Vergleich zur Ackernutzung sind bei der Pappel noch keine Veränderungen sichtbar. Mikrobielle Biomasse und Enzymaktivitäten (ß-Glucosidase, Arginin-Ammonifikation) zeigen einen deutlich ausgeprägten Tiefengradienten und weisen in 0–5 cm Bodentiefe für die Gehölze signifikant erhöhte Werte auf. Auch bei den Lumbriciden werden bereits wesentliche Unterschiede deutlich. Pappel und Korbweide sind durch eine große Artenvielfalt und Individuendichte gekennzeichnet. Insgesamt belegt die Untersuchung eine günstige Beeinflussung wichtiger ökologisch relevanter Bodenparameter durch den Anbau schnellwachsender Hölzer am Standort Bad Lauchstädt.

DOI: 10.5073/JfK.2010.06.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2010.06.01

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Veröffentlicht

2010-06-01