Dauerfeldversuche auf dem Versuchsfeld Dahnsdorf unter besonderer Berücksichtigung der Unkrautbekämpfung

Autor/innen

  • Bernhard Pallutt Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz, Kleinmachnow
  • Marga Jahn Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz, Kleinmachnow
  • Bernd Freier Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung im Pflanzenschutz, Kleinmachnow
  • Eckard Moll Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Zentrale Datenverarbeitung, Kleinmachnow

Schlagwörter:

Erträge, Getreide, Herbizidaufwandmengen, Langzeiteffekte, Populationsdynamik

Abstract

Im Herbst 1995 wurde der Dauerfeldversuch „Strategievergleich – umweltschonender Pflanzenschutz“ angelegt, der zwei Fruchtfolgerotationen (12 Jahre) umfasste. Am Beispiel einer getreidebetonten Fruchtfolge und 3 Stufen der Herbizidanwendung wurde der Einfluss der Herbizid­intensität auf die Entwicklung der Verunkrautung und die Getreideerträge untersucht.

Der ständige Einsatz halbierter Herbizidaufwandmengen führte allmählich zu einer Zunahme der Verunkrautung im Vergleich zur situationsbezogenen Dosierung. Hierbei nahmen in den ersten sechs Jahren vor allem Apera spica-venti, Viola arvensis und Matricaria spp. zu. Am Ende der 2. Rotation der 6-feldrigen Fruchtfolge wurde insbesondere bei Centaurea cyanus und Matricaria spp. ein Anstieg des Auflaufs festgestellt.

Beim herbizidbedingten Mehrertrag waren die Differenzen zwischen den Herbizidaufwandmengen in der 1. Rotation meist gering. In der 2. Rotation konnte mit der Anwendung der halbierten Herbizidaufwandmenge der unkrautbedingte Ertragsverlust nur noch teilweise unterbunden werden. Die Anwendung der situationsbezogenen Aufwandmenge führte in Weizen und Gerste zu wesentlich höheren Mehrerträgen.

Der Einsatz reduzierter Herbizidaufwandmengen ist nur mit Hilfe von situationsbezogenen Dosierungen, deren Höhe meist 50 bis 100% der zugelassenen Herbizidaufwandmengen beträgt, dauerhaft möglich. Sichere Aussagen zur Nachhaltigkeit der Anwendung reduzierter Herbizidaufwandmengen sind nur in Dauerfeldversuchen zu erzielen. Der Untersuchungszeitraum sollte in Abhängigkeit von den Standortbedingungen, der Ausgangsverunkrautung, der Bodenbearbeitung und der Fruchtfolge mindestens 10, besser ca. 20 Jahre betragen.

DOI: 10.5073/JfK.2010.07.02, https://doi.org/10.5073/JfK.2010.07.02

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Veröffentlicht

2010-07-01