Letaleffekte von Sulfurylfluorid auf Eier unterschiedlichen Alters der Dörrobstmotte Plodia interpunctella (Hübner) – Nachweis der Nichtkonstanz des ct-Produkts für die Bekämpfung

Autor/innen

  • Dalia A. Barakat Department of Economic Entomology and Pesticides, Faculty of Agriculture, Cairo University, Giza, Egypt
  • Gabriele Flingelli Julius Kühn-Institut – Federal Institute for Cultivated Plants; Institute for Ecological Chemistry, Plant Analysis and Stored Product Protection, Berlin, Germany
  • Christoph Reichmuth Julius Kühn-Institut – Federal Institute for Cultivated Plants; Institute for Ecological Chemistry, Plant Analysis and Stored Product Protection, Berlin, Germany

Schlagwörter:

Sulfurylfluorid, Plodia interpunctella, Ei, Vorrat, Falter, ct-Produkt

Abstract

Ein bis vier Tage alte Eier der Dörrobstmotte Plodia interpunctella dienten zur Untersuchung ihrer Widerstands­fähigkeit gegen Begasung mit Sulfurylfluorid (SF) bei 27°C und 65% relativer Luftfeuchte sowie der Frage der Konstanz der letalen SF-Dosierung, dem ct-Produkt (ctp) aus letaler Einwirkzeit und letaler Konzentration für verschiedene Einwirkzeiten und Konzentrationen.

In vielen Experimentalreihen bei fester Konzentration zwischen 1 g/m3 und 6,24 g/m3 und Variation der Einwirkzeiten zwischen ein bis vier Tagen beeinflusste das Alter der eingesetzten Insekteneier deutlich den Grad der erzielten Mortalität. Mit wenigen Ausnahmen vertrugen einen Tag alte Eier bei Begasungen über ein bis drei Tage mehr Gas als Eier der anderen Altersgruppen. 6,24 g/m3 führten im Dreitagetest zu vollständiger Mortalität aller 600 eingesetzten jüngeren und älteren Eier [ctp100 = 450 gh/m3] wie auch 1,99 g/m3 in vier Tagen mit insgesamt 450 eingesetzten Eiern [ctp100 = 191 gh/m3].

Eine Transformation der Versuchsdaten mit Probit Analyse und nichtlinearer Regression mündete in eine ausführliche Diskussion und mehrere Tabellen und Grafiken mit den ct-Produkten als Funktion der letaler Einwirkzeiten und SF-Konzentrationen. Die ct-Produkte für 95% und 100% Mortalität, ctp95 und ctp100, aller eingesetzten Eier nahmen für vier Tage Behandlung deutlich ein Minimum an, und zeigten darüber hinaus eine starke Abhängigkeit vom Alter der jeweils verwendeten Motteneier und von der jeweils eingesetzten konstanten SF-Konzentration. Die Daten dienten abschließend für eine Darstellung der Beziehung zwischen letaler Einwirkzeit von ein bis vier Tagen in Abhängigkeit von der jeweils er­forderlichen letalen SF-Konzentration mit dem letalen ct-Produkt als Parameter.

Viele der zitierten Literaturdaten bestätigten die Tendenz der durchgeführten Studie, welche die relativ hohe Empfindlichkeit der Eier der Dörrobstmotte im Vergleich zu Eiern anderer vorratsschädlicher Insekten belegte. Erstmalig unterzog eine Studie die Abhängigkeit des letalen Effekts von SF auf Eier dieser Motte einer detaillierten Diskussion bezüglich des Eialters, auch im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Nichtkonstanz des letalen ct-Produkts für verschiedene Einwirkzeiten oder Konzentrationen.

DOI: 10.5073/JfK.2011.10.02, https://doi.org/10.5073/JfK.2011.10.02

Veröffentlicht

2011-10-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit