Anbauwürdigkeit von zehn alternativen Gräsern bei unterschiedlicher Schnitthäufigkeit in Mitteleuropa

Autor/innen

  • Josef Schrabauer University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna, Austria, Department of Crop Sciences
  • Karl Buchgraber Agricultural Research and Education Centre (AREC) Raumberg-Gumpenstein, Austria
  • Karl Moder University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna, Austria, Department of Landscape, Spatial and Infrastructure Sciences
  • Peter Liebhard University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna, Austria, Department of Crop Sciences

Schlagwörter:

Grünland, Schnittfrequenz, Futterproduktion, Nachwachsende Rohstoffe, Unkräuter, Ungräser, Weizengras, Mehrjährige Rutenhirse, Rohrschwingel, Straußgras, Knaulgras, Glatthafer

Abstract

Die Bedeutung von mehrjährigem Grasland als großflächige CO2-Senke ist hoch. Auf diesen Flächen könnten neben Futtermitteln auch Nachwachsende Rohstoffe ökologisch verträglich produziert werden. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels werden die Grünlandflächen Mitteleuropas künftig häufiger von Trockenheit betroffen sein als bisher.

Um deren Anbaupotenzial unter mitteleuropäischen Bedingungen zu testen, wurden zehn trockentolerante Gräser (Agropyron elongatum, Agropyron intermedium, Agropyron desertorum, Agropyron trachycaulum, Elymus hoffmannii, Elymus junceus, Bromus inermis, Bromus marginatus, Festuca arundinacea und Panicum virgatum) angebaut und mit vier standortüblichen, leistungsfähigen Futtergräsern in Vergleich gestellt (Dactylis glomerata, Arrhenatherum elatius, Agrostis gigantea und Agropyron repens). Die Parzellenversuche wurden an zwei Stand­orten über zwei Versuchsjahre bei Ein- und Mehrschnittnutzung durchgeführt.

Bei Einschnittnutzung lieferte P. virgatum den höchsten bereinigten Jahresertrag (14 258 kg TM ha–1), gefolgt von A. elongatum (13 086 kg TM ha–1). Die mehrjährige Ausdauer dieser zwei Arten war unter den Versuchs­bedingungen aber nur gegeben, wenn P. virgatum nicht vor dem Abfrosten und A. elongatum nur einmal pro Jahr geerntet wurde. Die Lageranfälligkeit der beiden Arten muss beachtet werden. Bei Mehrschnittnutzung konnte F. arundinacea sowohl in der Ertragshöhe (12 533 kg TM ha–1 korrigierter Jahresertrag) als auch durch das geringe Aufkommen an Begleitflora (0,1% Fläche) überzeugen. Beim Anbau dieser Grasart ist die nur mäßige Konkurrenzkraft während der Etablierungsphase zu berücksichtigen. Aufgrund der raschen Jungendentwicklung von A. trachycaulum wird erwartet, dass sich die Art für den Einsatz als Deckfrucht in Saatgutmischungen eignet. A. desertorum, A. trachycaulum, A. repens, E. junceus und B. marginatus lagen im Ertrag unterhalb des Versuchsdurchschnittes (9254,5 kg DM ha–1 bei Zweischnittnutzung).

DOI: 10.5073/JfK.2014.06.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.06.01

Veröffentlicht

2014-06-01