Untersuchungen zur Identifizierung von langfristigen Phosphoreinträgen aus organischen Materialien mittels standardisierter Boden-P-Analytik

Autor/innen

  • Raghad Shwiekh Julius Kühn-Institut, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany
  • Sylvia Kratz Julius Kühn-Institut, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany
  • Judith Schick Julius Kühn-Institut, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany
  • Ewald Schnug Julius Kühn-Institut, Federal Research Centre for Cultivated Plants, Institute for Crop and Soil Science, Braunschweig, Germany

Schlagwörter:

Löslicher organischer Phosphor, Bodenextraktionsmethoden, extrahierbarer P, Wirtschaftsdünger, organische Düngung, mineralische Düngung

Abstract

Anhand von 175 Bodenproben aus Gefäß- und Feldver­suchen mit unterschiedlichen Typen organischer (Wirtschaftsdünger, Fleischknochenmehl) und mineralischer Düngung wurde das Potential einer Methode zur Abschätzung relativer Anteile in Wasser, CAL, Olsenextrakt und Königswasser löslichen organischen Phosphors bewertet. Die Methode basiert auf der Kombination zweier analy­tischer Verfahren, namentlich Kolorimetrie und ICP-OES. Hauptziel der Studie war es zu untersuchen, ob die langfristige Düngung mit organischen P-Quellen sich in einem im Vergleich zu mineralischer Düngung erhöhten Anteil gelösten organischen Phosphors im Boden wider spiegelt. Die eingesetzte Methode eignete sich gut, relative Anteile an organischem P, das sich in Wasser, CAL, Olsenextrakt oder Königswasser löst, abzuschätzen. Die geschätzten Anteile an gelöstem organischen P nahmen in der Reihenfolge P-CAL ≥ P-Olsen > P-Wasser ≥ P-Königswasser ab. Langfristige organische Düngung spiegelte sich allerdings nicht in im Vergleich zu mineralischer Düngung erhöhten löslichen organischen P-Anteilen wider. Vielmehr zeigten in manchen Fällen (insbesondere CAL-Extrakt) die organisch gedüngten Flächen sogar höhere Anteile an anorganischem Phosphor als mineralisch gedüngte Vergleichsflächen. Offensichtlich wurde der eingebrachte organische Phosphor nicht in der löslichen organischen Substanz des Bodens akkumuliert, sondern entweder aufgrund der Stimulierung mikrobieller Prozesse durch die hohe Zufuhr organischer Substanz (aus Wirtschaftsdünger oder Fleischknochenmehl) zügig in anorganische P-Formen umgewandelt, oder er wurde in stabile orga­nische P-Verbindungen eingebaut, die sich in den eingesetzten chemischen Extraktionsmitteln nicht lösten. Weder die Rolle des Boden-pH, noch jene von organischem Kohlenstoff im Hinblick auf die Umsetzung löslicher organischer in anorganische oder unlösliche organische P-Verbindungen konnte im Zuge dieser Studie geklärt werden – dies bedarf weiterer Untersuchungen.

DOI: 10.5073/JfK.2015.02.01, https://doi.org/10.5073/JfK.2015.02.01

Veröffentlicht

2015-02-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit