Erhebungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Hopfen

Autor/innen

  • Dietmar Roßberg Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Strategien und Folgenabschätzung, Kleinmachnow
  • Johann Portner Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Wolnzach

Schlagwörter:

Pflanzenschutz, statistische Erhebung, Behandlungsindex, PAPA, Hopfen

Abstract

Seit 2001 werden Erhebungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Hopfen durchgeführt. Diese Aktivitäten, die unter dem Namen „NEPTUN-Erhebungen“ bekannt geworden sind, werden seit 2011 unter veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen als PAPA-Erhebungen fortgesetzt. PAPA steht für Panel Pflanzenschutzmittel-Anwendungen. Das heißt, es wurde ein Netz von Erhebungsbetrieben aufgebaut, in denen jährlich die PSM-Anwendungsdaten detailliert erfasst und in anonymisierter Form an das Julius Kühn-Institut (JKI) weitergeleitet werden.

Alle Erhebungen und Auswertungen beziehen sich auf die Bundesrepublik Deutschland, obwohl fast alle Erhebungsbetriebe zum Anbaugebiet Hallertau gehören. Diese Anbauregion umfasst rund 85% der Hopfenanbaufläche in Deutschland.

Die Ergebnisse der Erhebungen zeigen, dass die Häufigkeit und Intensität der Pflanzenschutzmaßnahmen im Hopfen jährlichen Schwankungen unterliegen. Unterschiedliche Witterungsverläufe während der Wachstums­periode des Hopfens haben eben ein unterschiedlich starkes Schaderregerauftreten zur Folge und beeinflussen somit auch die entsprechenden Aktivitäten zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Die witterungs- und schaderregerbedingte gezielte Pflanzenschutzmittelapplikation in Hopfen lässt daher keine Pflanzenschutzmittelreduktion erwarten. Im Gegenteil: Die zunehmende Selektivität der Wirkstoffe fördert das Auftreten von neuen oder selten vorkommenden Schädlingen (z.B. Markeule, Erdfloh). Dem steht eine zu erwartende geringere Verfügbarkeit von Wirkstoffen (vor allem Insektiziden; verbunden mit einem erhöhten Resistenzrisiko) gegenüber, die ein sinnvolles Resistenzmanagement unmöglich machen. Dies führt vermutlich zu eher zusätzlichen Anwendungen von chemischen Pflanzenschutzmitteln, um Hopfen in ausreichender Quantität und marktgerechter Qualität produzieren zu können.

DOI: 10.1399/JfK.2018.01.03, https://doi.org/10.1399/JfK.2018.01.03

Downloads

Veröffentlicht

2018-01-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit